„Glücklich lernt es sich besser“ – Wie man durch seine Talente erfolgreich wird (Talent-Talk vom 13.06.2018)

Wie lernt man erfolgreich und wird dabei auch noch glücklich? Mit dieser Frage befasste sich unser Gastredner Prof. Dr. Olaf-Axel Burow ausgiebig und kam zu dem Entschluss, dass unser Bildungssystem dafür derzeit noch nicht ausgelegt ist. Wie und warum man dieses reformieren sollte, könnt ihr hier erfahren…

Der letzte Talent-Talk befasste sich mit dem Thema, inwiefern sich Emotionen wie Glück und Freunde auf das Lernen und die Leistungen (sowohl schulische als auch berufliche) auswirken. Der Gastredner  Prof. Dr. Olaf-Axel Burow zeigte, dass die Hirnforschung bereits belegen konnte, dass vor allem Freude und Glück nicht nur die Motivation, sondern auch die Lernleistung steigern und gibt Denkanstöße zur Reformierung des Schulsystems.

 

Schlechte Leistungen, aber trotzdem erfolgreich?

Nicht immer bedeuten schlechte oder durchschnittliche Schulnoten auch gleich ein schlechteres Karrierepotenzial. Es gibt viele sehr erfolgreiche Vorbilder, die z.B. Probleme mit der Rechtschreibung hatten, wie z.B. Walt Disney. Andere wiederum wie z.B.  Apple-Gründer Steve Jobs oder Bill Gates, der zweitreichste Mensch der Welt, schmissen ihr Studium und haben somit keinen Universitätsabschluss. Der berühmte  Schriftsteller Thomas Mann wiederholte während seiner Schulzeit zwei Klassen und ging mit Mittlerer Reife vom Gymnasium. Später erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Der IQ oder Schulnoten sind also nicht entscheidend, wenn es darum geht erfolgreich zu sein, sondern inwieweit man seine Talente und Neigungen für seinen Beruf nutzt.

„Menschen sind nicht glücklich, weil sie erfolgreich sind, sondern erfolgreich, weil sie glücklich sind.“

Dieses Zitat von Sonja Lyubomirsky, Psychologie-Professorin an der Universität von Kalifornien,  lässt sich auf das Schul- und Lernsystem übertragen. Schüler, die das lernen, was ihnen Spaß macht, sind motivierter und leistungsbereiter und somit auch erfolgreicher. Jeder kennt dieses Phänomen aus der eigenen Schulzeit: in den Lieblingsfächern saß man gerne und war motiviert etwas neues zu lernen, in den weniger beliebten Fächern zählte man dagegen nur die Minuten bis zur Pause. Menschen sind also erst dann erfolgreich, wenn sie das tun, was in ihrem Element liegt, was sie antreibt und sie glücklich macht.

Das deutsche Bildungssystem – ein Auslaufmodell?

Unser Schulsystem ist jedoch nicht darauf ausgelegt, ein „glückliches und erfolgreiches“ Lernen zu gewährleisten. Das Lernen an sich ist sehr personenabhängig und die Lernzyklen sind sehr individuell. Jeder Schüler und jede Schülerin hat seinen oder ihren individuellen Intelligenztyp, der die eigenen Neigungen wiederspiegelt. So gibt es sprachliche, logisch-mathematische, musikalisch-rhythmische, bildlich-räumliche, körperlich-kinästhetische, naturalistische, interpersonelle, intrapersonelle oder existenzielle Intelligenztypen.

Auf diese unterschiedlichen Intelligenz- und Lerntypen wird jedoch in den Schulen kaum eingegangen. Aktuell sind die Bildungsprozesse in den Schulen zu stark standardisiert durch standardisierte Prüfungen, Noten und Vorgaben der Lehrpläne.

Burow fordert deshalb eine Umstrukturierung des Schulsystems weg von der Bildung als „Massenprodukt“ hin zu einer personalisierten Lernumgebung, die an den Neigungen der Schüler/innen anknüpft. Durch die Vernetzung von verschiedenen Lerntypen können sich die Talente gegenseitig ergänzen und so noch erfolgreicher agieren. Ein Beispiel dafür ist das Apple Gründer-Team aus Steve Jobs und Steven Wozniak . Steve Jobs war der Visonär und Leiter des Vorhabens und damit eher ein sprachlicher oder bildlich-räumlicher Intelligenztyp. Seine Stärke lag darin, die Menschen zu fordern, motivieren und zu begeistern. Das Talent von Steven Wozniak lag hingegen in der technischen Umsetzung der Ideen. Sein Intelligenztyp liegt eher im logisch-mathematischen Bereich. Die Kombination dieser Intelligenz- und Lerntypen führte letztendendes zu dem Durchbruch und dem Erfolg der Apple-Generation. Im Schulsystem könnte eine stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit der Intelligenztypen gefördert und gefordert werden durch verschiedene Gruppenarbeiten. Allerdings können die Intelligenztypen der einzelnen Schüler/innen nicht einfach vorausgesagt werden, sondern müssen von den Schülern/Schülerinnen selbst entdeckt werden. Dafür müsste es mehr individuelle Lernumgebungen geben, in denen die Schüler/innen wertfrei ihre Talente entdecken können.

Talente entdecken durch das Talentscouting

Genau hier setzt das Talenscouting an. Viele Schüler/innen kennen ihren Intelligenz- oder Lerntyp gar nicht. Dementsprechend fällt es auch schwer, die eigene berufliche Zukunft zu planen. Wenn man nicht weiß, was einem richtig gut liegt und worin man besonders gut ist, kann man dies auch nicht im Job nutzen. Das Talentscouting beruht darauf, den Schülern/Schülerinnen mit Anerkennung und Wertschätzung entgegenzutreten um Vertrauen zu gewinnen und das eigene Vertrauen in sich selbst und in seine Talente zu stärken. Die Schüler sollen dadurch motiviert werden, sich Herausforderungen zu stellen und merken, dass sie selbst etwas bewirken können. Denn wer seine Talente und Stärken kennt, kann sie effektiv für die Job- oder Ausbildungssuche nutzen. Und wer seine Träume und Begeisterung dann verwirklichen kann, der ist auch auf dem besten Weg zum persönlichen Glück und Erfolg!

 

Wie bekomme ich ein Stipendium? Fragen und Antworten für deine Bewerbung!

Ein Stipendium für die Zeit an der Hochschule bietet neben der finanziellen Unterstützung viele Vorteile. Aber wie und wo kann ich mich für ein Studium bewerbwen? Das und mehr klärte unser Talentscout Nils in seinem Stipendien-Workshop. Hier findet ihr eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.

Am 23.05. veranstaltete unser Talentscout Nils einen Stipendien-Workshop für Schüler und Studierende an der HRW. Hier findet ihr eine kleine Zusammenfassung, der wichtigsten Fragen rund um ein Stipendium und die Antworten unseres Stipendien-Experten Nils:

Warum sollte ich mich für ein Stipendium bewerben? Welche Vorteile ergeben sich für mich?

Ein Stipendium bringt viele Vorteile. Das wohl Offensichtlichste ist die finanzielle Unterstützung und damit verbunden auch eine „sorgenfreieres“ Studium. Manchmal ermöglicht ein Stipendium aber auch die Teilnahme an Auslandsaufenthalten oder Sprachreisen. Dann eignet sich ein Stipendium auch gut dazu Kontakte zu knüpfen, sowohl unter den anderen Stipendiaten als auch zu potentiellen Arbeitgeber (Stichwort: Vitamin B bei dem Bewerbungsprozess). Zudem macht sich ein Stipendium auch gut im Lebenslauf, denn es zeigt, dass ihr Talente habt und euch engagiert und das ist Arbeitgebern viel wert.

Wie komme ich an ein Stipendium?

Dafür gibt es zwei Wege, entweder du bewirbst dich von dir selbst aus, also initiativ, oder du wirst von einer Person für ein Stipendium vorgeschlagen. Das können deine Professoren, Lehrer, Talentscouts oder andere Personen, die dich und deine Leistungen einschätzen können sein.

Welche Arten von Stipendien gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Förderung. Die wohl am meisten Nachgefragte ist das Ausbildungsstipendium,  welches Schüler/innen oder Studierenden u.a. (je nach Ausrichtung des Stipendiums)  Zuschüsse zu  Kursliteratur, Kurs- und Studiengebühren, Miete, Reisen, Praktika, Examensarbeiten und Studienprojekte gewährt. Die meisten Stipendien bieten jedoch nicht nur eine finanzielle Unterstützung. Auch die ideelle Förderung durch Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen, berufliche Orientierung oder Beratung bringt euch weiter. Neben dem klassischen Schüler- oder Studienstipendium gibt es jedoch noch weitere Formen wie z.B. ein Sportstipendium, Reisestipendien, Stipendien für bedürftige oder auch für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung (z.B. durch eine Krankheit). Stipendien werden zudem auch in Voll- oder Teilstipendien unterteilt. Ein Vollstipendium garantiert die Förderung in voller Höhe, die eine Organisation für nötig hält. Z.B. bei einem Studienstipendium sind dies meist die vollen Semestergebühren, Fahrtkostenzuschüsse und teilweise auch Mietzuschüsse. Ein Teilstipendium finanziert nur einen Teil der anstehenden Kosten, z.B. die Ausgaben für Literatur oder einen Teil der Studienkosten.

Welche Stipendiengeber gibt es? Wo liegen die Unterschiede?

In Deutschland gibt es 13 Förderungswerke, die Stipendien an Schüler und Studierende vergeben. Die Stipendiengeber haben unterschiedliche Ausrichtungen. Manche sind z.B. gewerkschaftlich, politisch, religiös, unternehmerisch oder weltanschaulich organisiert. Hier findet ihr eine Übersicht der einzelnen Ausrichtungen der Förderwerke:

Gewerkschaftlich:

Politisch:

Religiös:

Unternehmerisch:

 

Welche Anforderungen muss ich erfüllen?

Die Anforderungen richten sich individuell nach dem jeweiligen Stipendiengeber. Wichtig ist jedoch, dass ihr zumindest teilweise mit der Ausrichtung des Stipendiengebers übereinstimmt, z.B. dass wenn ihr euch für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung bewerbt, nicht eigentlich CDU-Wähler oder CDU-Mitglied seid. Das sehen die Stipendiengeber nämlich gar nicht gerne, ihr solltet schon zu dem jeweiligen Stipendiengeber passen.

Zudem gibt es allgemeine Kriterien, die jedoch je nach Förderwerk bzw. Stipendiengeber variieren. So finden  manche Förderwerke einen guten bis sehr guten Notendurchschnitt als besonders wichtig, andere wiederum bevorzugen Kandidaten mit besonderem gesellschaftlichem Engagement. Für manche Förderwerke ist auch eure soziale Herkunft entscheidend, z.B. ob eure Eltern schon studiert haben oder nicht. Oft gibt es auch generelle Kriterien, z.B. ein Höchstalter für die Förderung oder nur Kandidaten bis zu einem bestimmten Fachsemester  (z.B. bis zum 4. Fachsemester) angenommen werden angenommen.

 

Welche Stipendien bietet die Hochschule RW?

Deutschlandstipendium:

Die Hochschule Ruhr West beteiligt sich an dem Programm des Deutschlandstipendiums und vergibt jedes Wintersemester für eine Dauer von zwei Semestern eine Förderung an leistungsstarke Studierende. Finanziert wird das Stipendium von Firmen, Privatpersonen, Stiftungen und Verbänden. Die Hochschule wählt die Stipendiaten durch die Auswahlkommission der HRW aus, wobei die jeweiligen Förderer die Fachrichtung des Stipendiaten festlegen können.

HRW TALENTS Firmenstipendien

Bei dem HRW-Firmenstipendium handelt es sich um ein hochschulinternes Vollstipendium, dass von Unternehmen und Stiftungen aus der Region gefördert wird. Die Förderer können in einem persönlichen Bewerbungsgespräch die Stipendiaten selbst auswählen. Dadurch ergibt sich für die Studierenden ein enger Kontakt zu dem Unternehmen, welcher z.B. durch Praktika oder eine Werkstudententätigkeit ergänzt werden kann.

 

Weitere Informationen zu den Stipendien der HRW findet ihr hier: https://www.hochschule-ruhr-west.de/netzwerk/wwwhrw-foerdervereinde/hrw-talents/

 

Last but not least: Wo kann ich das passende Stipendium für mich finden?

Natürlich stehen eure Scouts euch jederzeit für Fragen rund um ein Stipendium zur Verfügung. Für die Selbst-Recherche könnt ihr auf folgenden Seiten nachschauen, welches Stipendium für euch in Frage kommen würde.

 

Hier findet ihr ein paar Eindrücke von dem Stipendien Workshop: