HRW-Podcast: „Chance Bildung“

Im Podcast der Hochschule Ruhr West „Chance Bildung“ geht es um das Thema Bildungsgerechtigkeit und wie bedeutend es ist, Potentiale zu entdecken und zu fördern, um einen Beitrag zur Chancengleichheit zu leisten. Jeder Mensch hat und ist ein Talent und die Talentförderung der HRW möchte leistungsstarke und engagierte Schüler:innen und Studierende erreichen, so dass diese langfristig und individuell begleitet werden können.

In Episode 6 geht es ums Talentscouting und wie Talente frühzeitig in den Schulen entdeckt und unterstützt werden.

Hier findest du den Podcast:
https://www.hochschule-ruhr-west.de/hrw-folgen/chance-bildung/

Viel Spaß beim Reinhören! 🎤🎧

Stipendienwahl-Onlineworkshops der HRW

Wie jedes Jahr bietet die Hochschule Ruhr West Stipendienwahl-Workshops für Schüler:innen und Studierende an. Talentscout Nils Bergenthum und Jennifer Rudolph von der Stipendienkultur Ruhr/Zentralen Studienberatung informierten die Teilnehmenden ausführlich über das Thema Stipendien und standen für Fragen offen. Die beiden Workshops fanden digital statt.

Wie jedes Jahr bietet die Hochschule Ruhr West Stipendienwahl-Workshops für Schüler:innen und Studierende an. Talentscout Nils Bergenthum und Jennifer Rudolph von der Stipendienkultur Ruhr/Zentralen Studienberatung informierten die Teilnehmenden ausführlich über das Thema Stipendien und standen für Fragen offen. Die beiden Workshops fanden digital statt.

Hier findet ihr eine kleine Zusammenfassung, der wichtigsten Fragen rund um ein Stipendium und die Antworten unserer Stipendien-Expert:innen Nils und Jenny:

Warum sollte ich mich für ein Stipendium bewerben? Welche Vorteile ergeben sich für mich?

Ein Stipendium bringt viele Vorteile. Das wohl Offensichtlichste ist die finanzielle Unterstützung und damit verbunden auch eine „sorgenfreieres“ Studium. Manchmal ermöglicht ein Stipendium aber auch die Teilnahme an Auslandsaufenthalten oder Sprachreisen. Dann eignet sich ein Stipendium auch gut dazu, Kontakte zu knüpfen, sowohl unter den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten als auch zu potentiellen Arbeitgebern. Zudem macht sich ein Stipendium auch gut im Lebenslauf, denn es zeigt, dass ihr Talente habt und euch engagiert und das ist Arbeitgebern viel wert.

Wie komme ich an ein Stipendium?

Dafür gibt es zwei Wege, entweder du bewirbst dich von dir selbst aus, also initiativ, oder du wirst von einer Person für ein Stipendium vorgeschlagen. Das können deine Professoren, Lehrer, Talentscouts oder andere Personen, die dich und deine Leistungen einschätzen können, sein.

Welche Arten von Stipendien gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Förderung. Die wohl am meisten Nachgefragte ist das Ausbildungsstipendium, welches Schüler/innen oder Studierenden u.a. (je nach Ausrichtung des Stipendiums)  Zuschüsse zu  Kursliteratur, Kurs- und Studiengebühren, Miete, Reisen, Praktika, Examensarbeiten und Studienprojekte gewährt. Die meisten Stipendien bieten jedoch nicht nur eine finanzielle Unterstützung. Auch die ideelle Förderung durch Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen, berufliche Orientierung oder Beratung bringt euch weiter. Neben dem klassischen Schüler- oder Studienstipendium gibt es jedoch noch weitere Formen wie z.B. ein Sportstipendium, Reisestipendien, Stipendien für Bedürftige oder auch für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung (z.B. durch eine Krankheit). Stipendien werden zudem auch in Voll- oder Teilstipendien unterteilt. Ein Vollstipendium garantiert die Förderung in voller Höhe, die eine Organisation für nötig hält. Bei einem Studienstipendium sind dies beispielsweise meist die vollen Semestergebühren, Fahrtkostenzuschüsse und teilweise auch Mietzuschüsse. Ein Teilstipendium finanziert nur einen Teil der anstehenden Kosten, z.B. die Ausgaben für Literatur oder einen Teil der Studienkosten.

Welche Stipendiengeber gibt es? Wo liegen die Unterschiede?

In Deutschland gibt es 13 Förderungswerke, die Stipendien an Schülerinnen und Schüler und Studierende vergeben. Die Stipendiengeber haben unterschiedliche Ausrichtungen. Manche sind bspw. gewerkschaftlich, politisch, religiös, unternehmerisch oder weltanschaulich organisiert.

Hier findet ihr eine Übersicht der einzelnen Ausrichtungen der Förderwerke:

Stipendienwahl-Workshop an der HRW

Stipendienwahl-Workshop an der HRW

Wir wünschen allen viel Erfolg bei ihrer Bewerbung für ein Stipendium!

Studieren im Ausland? Anna über ihr Studium in den Niederlanden

Anna K. ist ehemalige Schülerin am Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen und studiert nun Global Studies an der Maastricht University in den Niederlanden. In ihrem Gespräch mit ihrem Talentscout äußerte sie bereits früh den Wunsch, im Ausland zu studieren und nun befindet sie sich bereits im 2. Semester. Was muss man für ein Studium im Ausland beachten und wie sieht die Planung dazu aus?

Anna K. ist ehemalige Schülerin des Elsa-Brändström-Gymnasiums in Oberhausen und studiert nun Global Studies an der Maastricht University in den Niederlanden. In ihrem Gespräch mit ihrem Talentscout äußerte sie bereits früh den Wunsch, im Ausland zu studieren und nun befindet sie sich bereits im 2. Semester. Anna erzählt über ihr Studium im Ausland und welche Dinge es zu beachten und zu planen gilt.

Wann kam bei dir der erste Gedanke, im Ausland zu studieren? Bei mir äußerte sich der Gedanke im Ausland zu studieren tatsächlich sehr früh. Da meine älteren Schwestern beide auch im Ausland studiert haben, wurde ich sehr früh mit ihren Eindrücken konfrontiert und habe mich genauer damit befasst, welche Vorteile das Studium in einem anderen Land mit sich bringt. Hierbei war es mir wichtig, dass nicht nur der Studiengang zu mir passt, sondern auch die Studienmethode. Da viele deutsche Universitäten sehr traditionell ausgerichtet sind, war es mir wichtig neue Methoden des Lernens kennenzulernen und die perfekte Methode für mich zu wählen. Zudem hat mich der Gedanke in einem anderen Land zu studieren und ein neues, internationales Umfeld kennenzulernen schon immer gereizt.

Wie bist du auf deine jetzige Hochschule aufmerksam geworden? Wie verlief der Bewerbungsprozess? Ich bin auf die Universität Maastricht durch verschiedene Faktoren aufmerksam geworden. Zum einen hat meine älteste Schwester vor über 10 Jahren auch in Maastricht studiert. Dadurch hatte ich die Stadt in sehr positiver Erinnerung und die Universität immer im Hinterkopf. Tatsächlich bin ich letztendlich aber dann doch eher durch Zufall in Maastricht gelandet. Im letzten Jahr bin ich auf den Studiengang Global Studies aufmerksam geworden, der im Sommer eingeführt werden sollte. Dieser beinhaltete genau die Schwerpunkte, die mir in einem Studiengang wichtig sind. Zuvor hatte ich Studiengänge wie Umweltwissenschaften, Journalismus oder auch European Studies in Erwägung gezogen, jedoch waren mir diese nie breit gefächert genug. Global Studies dagegen versucht Lösungen zu globalen Problemen aus verschiedensten Perspektiven zu erkunden. Daher haben alle sechs Fakultäten in Maastricht zusammen das Curriculum erstellt. Zudem ist die Universität in Maastricht für ihr Problem-based learning (PBL) Konzept bekannt. Hierbei liegt der Fokus darauf, dass Student:innen miteinander und voneinander lernen, was mir persönlich sehr wichtig ist.

Der Bewerbungsprozess lief bei mir durch ein Motivationsschreiben, einem kurzen Essay und mein Abiturzeugnis, da Global Studies ein selektives Auswahlverfahren hat. Je nach Studiengang ist es hier aber sehr unterschiedlich gehandhabt.

Wie läuft es zurzeit bei dir im Studium? Bei mir läuft es zurzeit gut. Natürlich ist der Umschwung von der Schule in ein ganz neues Umfeld an der Universität erstmal eine Herausforderung gewesen und ich musste mich einfinden, mittlerweile bin ich aber extrem zufrieden und ich habe im letzten halben Jahr nicht nur neue Inhalte gelernt, sondern auch viel über mich selbst erfahren.

Inwieweit wie dein Studentenleben von Corona beeinflusst? Im Moment ist das Studentenleben natürlich ein anderes als gewohnt, da auch hier strenge Kontaktbeschränkungen vorherrschen. Jedoch fiel es mir wesentlich leichter durch kleinere Gruppen in Tutorien, schnell meine Kommiliton:innen. kennenzulernen. So ist es möglich, dass wir auch noch jetzt im Lockdown oft zusammen zu Abend essen, spazieren gehen, Sport machen, uns in einen der unzähligen Parks setzen oder den Sonnenuntergang an der Maas genießen. Obwohl unsere Veranstaltungen in der Universität zurzeit alle online stattfinden, verlieren wir trotzdem nicht den Kontakt zueinander und lernen uns alle immer besser kennen.

Welche positiven Erfahrungen konntest du bisher machen? Gab es auch Herausforderungen? Ich konnte in den letzten Monaten schon unzählige positive Erfahrungen machen. Insbesondere da der Fokus auf vielen Gruppenarbeiten und einem Miteinander liegt, habe ich gelernt, was es bedeutet auf andere zu zählen und definiere Erfolg nicht mehr allein durch Noten, sondern vor allem Zufriedenheit. Zudem motiviert mich das internationale Umfeld in Maastricht, immer neugierig und offen neue Perspektiven zu erkunden, die ich so nie in Erwägung gezogen hätte. Es ist wahnsinnig bereichernd viele verschiedene Standpunkte kennenzulernen und sich mit diesen in einem hochmotivierten Umfeld auseinander setzen zu können. 

Wie würdest du das niederländische Hochschulsystem beschreiben? Oder anders gefragt: Was macht für dich das Studium in Holland aus? Ich kann natürlich nicht für das niederländische Hochschulsystem im Allgemeinen sprechen, da jede Uni in den Niederlanden auch ihren eigenen Weg geht. Hier in Maastricht lerne ich aber ein besonders vielseitiges und innovatives Hochschulkonzept kennen. Wie bereits erwähnt liegt der Fokus durch das PBL Konzept darauf, dass wir voneinander lernen und unsere Erfahrungen, die wir aus ganz verschiedenen Hintergründen stammend gesammelt haben, teilen. Dadurch wird Leistung vor allem durch Kooperation, Problemlösefähigkeit und Kreativität definiert. Alle Konzepte, die wir lernen werden im nächsten Schritt angewendet und durch Projekte auf Probleme in der Welt bezogen. Daher bekommt man ein Gefühl dafür, wie diese Informationen auch später in einem Job bereichernd sein können und trainiert gleichzeitig seine Soft Skills, die im professionellen Umfeld sehr relevant sind. Es geht daher immer auch darum, sich mit seinen Stärken und Schwächen auseinander zu setzen, so seine Stärken besonders zu nutzen, aber gleichzeitige auch seine Schwächen anzuerkennen.

Welche Tipps und Ratschläge würdest du Talenten mitgeben, die sich ebenfalls für ein Studium im Ausland interessieren? Ich würde den Talenten mitgeben sich genau über die verschiedenen Universitäten zu informieren, um so den passenden Studiengang und das richtige Umfeld für sich zu finden. Zudem würde ich empfehlen die Stadt vorher einmal zu besuchen, da es auch unheimlich wichtig ist, sich in seinem neuen Umfeld wohl zu fühlen, gerade wenn man den Schritt geht in einem anderen Land zu studieren. Außerdem ist es ganz normal Respekt zu haben vor den neuen Erfahrungen, man sollte sich trotzdem aber nicht durch Ängste hemmen lassen, da ein solcher Schritt einer der bereicherndsten im Leben sein kann.

Welche Dinge sollte man beachten, wenn man ein Studium im Ausland plant? (z.B. Wohnung, Finanzierung?) Wenn man ein Studium im Ausland plant, sollte man sich – sobald man eine passende Universität gefunden hat – definitiv auch über die Finanzierung und Wohnsituation Gedanken machen. Hierzu sind insbesondere an international ausgerichteten Universitäten, die Websites sehr hilfreich. Zudem ergibt es immer Sinn, sich über soziale Medien mit den Botschafter:innen der jeweiligen Universitäten zu vernetzen, da diese einen genauen Plan haben, wie die Situation in der jeweiligen Stadt aussieht. So kann man sich eine Liste mit den geplanten Ausgaben machen, um diese mit Ersparnissen zu vergleichen oder auch Optionen wie Stipendien oder Auslands-BAföG in Erwägung zu ziehen. Auch ergibt es Sinn, sich schon einmal vorab die Mietpreise anzuschauen, um einen genaueren Eindruck des benötigten Budgets zu bekommen. Persönlich würde ich zudem empfehlen, sich den Bewerbungsprozess frühestmöglich genau anzuschauen, da zum Beispiel hier in den Niederlanden die Bewerbungsfristen weitaus früher enden als in Deutschland.

Wie sehen deine Planungen für die nächsten Jahre aus? Wirst du in den Niederlanden auch deinen Berufseinstieg beginnen? Ich habe mich versucht von ganz direkten Planungen für die nächsten Jahre erstmal frei zu machen, da ich sonst oft dazu tendiert habe, mir sehr viel Druck zu machen. Daher versuche ich jetzt gerade das Studium und die Inhalte erstmal im Moment wahrzunehmen und zu genießen. Ich könnte mir aber vorstellen einen Master zu machen, der sich mit Umweltpolitik befasst und die Implementierung von Richtlinien anstrebt. Ob ich danach hier in den Niederlanden arbeiten werde, hängt ganz von Jobchancen, Zielen und meinen Träumen dann ab. Gerne würde ich auch noch andere Länder genauer kennenlernen, um bestmöglich einen positiven Einfluss auf unsere und folgende Generationen haben zu können. Trotzdem schließe ich es nicht aus in den Niederlanden zu wohnen, da mir die Mentalität und Offenheit hier sehr gut gefällt.

Möchtest du den Talenten noch etwas mit auf dem Weg geben?

Egal wohin euer Weg nach der Schule führt, folgt immer euren Träumen. Nach der Schule beginnt eine Zeit, in der ihr euch selbst ganz neu finden könnt und selber entscheidet wohin eure Reise gehen soll. Ihr könnt entscheiden, wer ihr ganz unabhängig sein wollt. Nutzt diese Chance und macht euch frei von Erwartungen, die möglicherweise an euch gestellt werden. In erster Linie, ist es wichtig, dass ihr zufrieden mit eurem Leben seid, um eure Stärken zeigen und euern Talenten flügeln verleihen zu können.