Emre

Emre engagiert sich auf viele verschiedene Weisen. Er setzt sich gegen Diskriminierung und Rassismus und für mehr Gleichberechtigung und Interkulturalität ein. Emre möchte Soziale Arbeit studieren und sein Engagement und seine Möglichkeiten erweitern.

Emre, 21

Hallo Emre, erzähl etwas über dich, wie alt bist du, wo kommst du her? Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Unterfranken in Bayern. Seit drei Jahren wohne ich in Duisburg. Momentan leiste ich einen Bundesfreiwilligendienst in einem Jugendzentrum in Duisburg. Ab nächstem Semester werde ich dann mit meinem Studium anfangen.

Wie verlief deine Schulzeit? Welche waren deine Lieblingsfächer? Wie war dein schulischer Laufweg? Ich war an verschiedenen Schulen in Bayern, Hessen und NRW. Meine Lieblingsfächer waren Geschichte und Deutsch.

Was machst du denn gerne in deiner Freizeit? Ich lese sehr, sehr gerne klassische Literatur und auch auf Fremdsprachen. Mein Lieblingsautor ist Kafka. Außerdem schreibe ich selbst sehr gerne und habe auch schon ein Buch in Form eines Romans veröffentlicht. Die Gedanken und Gefühle, mit denen ich diese Texte geschrieben habe, sind mir wichtig gewesen. Außerdem fahre ich gerne mit dem Rad und bin sehr gerne in der Natur und versuche so, dem Alltagsstress zu entkommen.

In welcher Form engagierst du dich? Ich engagiere mich auf verschiedene Arten. Früher war ich bei Amnesty International aktiv und auch eine kurze Zeit bei Fridays for Future und auch im Jugendrat bei mir im Dorf. Aktuell bin ich beim Projekt HeRoes aktiv. Wir setzen uns gegen Sexismus und Gewalt jeglicher Art ein und positionieren uns auch gegen Rassismus. Und da darf ich als Multiplikator Workshops an Schulen leiten. Dann bin ich noch in einer Schauspielgruppe, mit der wir an Schulen auftreten. Unsere Themen sind Antisemitismus, Rollenerwartung an den Mann und toxische Männlichkeit. Und dann bin ich noch über ein Projekt in Berlin aktiv. Da geht es um Jugend und Zukunft in Europa, Multikulturalismus und die Frage, wie man ein Zusammenleben ermöglichen kann. Da hatte ich auch die Möglichkeit bei einer Podiumsdiskussion Bundestagsabgeordnete kennenzulernen. Und ich bin mittlerweile bei der meet-Tour der Mercator-Stiftung dabei. Das ist ein Förderprojekt, um Auslandserfahrungen zu sammeln und da wird zum Beispiel auch eine Hospitation im europäischen Ausland ermöglicht. Wenn es klappt, würde ich damit gerne nach Frankreich gehen.

Wie geht es jetzt für dich weiter? Nach meinem Bundesfreiwilligendienst würde ich gerne Soziale Arbeit studieren.

Wie bist du auf diese Ideen gekommen? Das hat mehrere Gründe. Das Thema interessiert und fasziniert mich sehr und diese Arbeit ist von besonderer Bedeutung.  

Wie finden deine Eltern es, dass du jetzt eine Ausbildung/Studium/etc. machen möchtest? Die finden das toll. Sie haben selbst nicht studiert. Es gibt einige Akademiker:innen bei uns in der Familie, aber sie selbst sind keinen akademischen Weg gegangen. Umso mehr freuen sie sich, dass ich den Weg einschlage. Aber diese Entscheidung ist natürlich auch sehr stark verbunden mit Herausforderungen.

Was ist dein größter Traum? In beruflicher Hinsicht würde ich schon gerne auch Regisseur werden. Auch wenn es sehr viele Hürden gibt und ich auch weiß, das hat wenig mit Sozialer Arbeit zu tun. Aber das würde mich schon begeistern. Allgemein würde ich schon erfolgreich sein wollen, aber auch mit Leidenschaft erfolgreich. 

Wie hast du vom Talentscouting erfahren und wie konnte das Talentscouting dich unterstützen? Ich habe davon an meiner alten Schule in Oberhausen erfahren. Damals wurden einige aus unserer Klasse zu einem ersten Treffen eingeladen. Da habe ich die ersten Kontakte gehabt.

Für mich war es eine große Hilfe im Talentscouting über Zukunftswünsche und Ängste zu sprechen.

Im Freundeskreis kann man darüber nicht so reden und mit meinen Eltern war das auch schwierig. Durch das Talentscouting hat man weitere Aussichten und mehr Möglichkeiten breitgefächerter zu denken und zu sehen.

Was würdest du anderen Schülerinnen und Schülern, die sich gerade in der Studien- und Berufswahl befinden, empfehlen? Man sollte sich nicht überrempeln lassen. Erstmal ist wichtig, was man selbst will und nicht, was andere meinen und vorschlagen. Wenn einem etwas doch nicht gefällt, sollte man das klar sagen und seine eigene Haltung dazu finden.

Welche persönlichen Hürden hast du erlebt? Ich hatte an meiner alten Schule ein großes Problem, weil mir damals etwas zugestoßen ist und ich kaum jemandem zum Reden hatte. Die Lehrkräfte haben das nicht so ernst genommen und gesagt, ich soll nicht übertreiben und es vergessen. Und dann habe ich oft geschwänzt, weil sie mich nicht verstanden haben, und die Abiturzulassung nicht bekommen. Das waren so meine Hürden. Und auch, dass ich zumindest denke, dass es mit der Fachhochschulreife nicht so viele Möglichkeiten gibt.

Wenn du einen Workshop halten würdest, was wäre dann das Thema? Selbstliebe. Weil der Mensch von der Geburt an die Liebe von Mutter und Vater bedingungslos bekommt, ohne etwas dafür zu leisten. Aber mit dem Alter verschwindet die Liebe und man versucht die Liebe zu gewinnen, indem man etwas bastelt oder irgendetwas sagt. Und das hört ja auch irgendwann auf. Die Liebe sucht man in Abhängigkeit in fremden Personen. Und ich finde, man sollte die Liebe in einem selbst, unabhängig von anderen Personen, suchen und finden.

Ich bin ein Talent, weil…? Ich würde sagen, ich bin ein Talent, weil ich meinen eigenen Weg gehe, ohne mich davon abbringen zu lassen. Dass ich einfach den Weg gehe, der mir guttut und den ich auch gehen möchte.

Dann wünschen wir dir einen erfolgreichen Start ins Studium und bleiben in Kontakt. Vielen Dank für den Einblick von deiner Schulzeit bis hin zum Studium. Viel Erfolg, Emre!


Hast du ebenfalls Interesse am Talentscouting?

Melde dich bei deinem Talentscout!