Am Donnerstag, den 02. Mai 2019 fand die Ruhr-Konferenz in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen statt. Unter dem Themenforum „Beste Bildungschancen unabhängig von Ort und Herkunft“ sollten unterschiedliche Akteure*innen der Bildungslandschaft Gelegenheit erhalten, sich über Bildung im Ruhrgebiet auszutauschen und grundlegende Impulse für ihre zukünftige Entwicklung zu setzen. Über 300 Teilnehmende haben sich diesem Anliegen gewidmet, darunter die Teams des NRW-Talentscoutings, die TalentMetropole Ruhr, Alumni, Stipendiaten, verschiedene Bildungseinrichtungen sowie der Präsident der Westfälischen Hochschule Prof. Dr. Bernd Kriegesmann und Staatssekretär Mathias Richter, welche auch die Veranstaltungseinführung moderiert haben. Franziska und ich nahmen stellvertretend für die Hochschule Ruhr West teil und möchten euch einen Einblick vom Tag geben.
Wir und viele weitere Teilnehmende hatten beim vorherigen Online-Voting des Themenforums dieses Thema als höchstes priorisiert, was darauf schließen lässt, wie groß das Interesse und die Motivation seitens der Akteure*innen ist, sich mit der Zukunftsgestaltung und dem Potential der Ruhr-Region auseinanderzusetzen.
Die Leitfrage der Konferenz setzte sich mit dem Anliegen auseinander, Aufstiege durch Bildung systematisch zu ermöglichen und zu gewährleisten. In NRW weisen Bildungserfolg und Herkunft einen Zusammenhang auf und die Landesregierung möchte diese Problematik gemeinsam mit Menschen aus der Bildungslandschaft durchbrechen.
Unter dem Motto „Menschen machen Metropole“ sollte auf das Potential verwiesen werden, welches innerhalb der Ruhrgebiets steckt, um sich zu einer erfolgreichen Metropolregion zu entwickeln. Dieses Potential birgt in talentierten und engagierten Schülerinnen und Schülern, deren Teilnahme und Mitwirken in unserer Gesellschaft den Wohlstand und Fortschritt des Ruhrgebiets sichern können und sollen. Darüber hinaus sollen zukünftig auch Unternehmen die Region Ruhr als Knotenpunkt wahrnehmen und auf Talente aufmerksam werden.
Für den Präsidenten der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, war es jedoch ein bedeutendes Anliegen, nicht nur auf das Potential und die Zukunft der Ruhr-Metropole zu blicken, sondern ebenfalls auf bisherige Leistungen in der Gegenwart zu verweisen: Es ginge laut ihm nicht nur darum, das Rad ständig neu zu entwickeln, sondern Themen und Projekten Aufmerksamkeit und Anerkennung zu schenken, welche bereits erfolgreich verlaufen. Darunter sei beispielsweise das Ruhr-Talente-Stipendium gemeint, welches talentierte und motivierte Schülerinnen und Schüler bei ihrem Bildungserfolg unterstütze und fördere. Anhand dieses Schülerstipendienprogrammes sollen Potentiale und Talente aufgedeckt und entfaltet werden, was bereits so erfolgreich verläuft, dass das Stipendium landesweit angeboten werden solle. Die Landesregierung möchte folglich ein Zeichen nach außen setzen: Die Zukunft des Ruhrgebiets liegt in seinen Talenten und ihren Potentialen. Das Land widmet sich ihrer Förderung und Entfaltung, so dass jedem jungen Menschen gewährleistet wird, Bildungserfolge und Chancengleichheit unabhängig von der sozialen Herkunft wahrzunehmen.
Nach der Einführungsveranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in verschiedenen Workshops und Ständen zum Thema Talentförderung zu involvieren und in Austausch zu treten. So diskutierten Akteure*innen der Bildungslandschaft darüber, wie dieses Vorhaben umgesetzt werden kann. Für unser Talentscouting-Team war dieser Austausch äußerst spannend, da wir u.a. mit Schulleitungen, Stipendiaten*innen und weiteren Kollegen*innen sprechen konnten und einen anderen Blickwinkel auf das Thema erhielten. Diese Gespräche konnten wir in den Pausen bei Kaffee und Kuchen weiter fortführen.
Danach stiegen wir in den Vortrag „Ungleiches ungleich behandeln“, welcher sich mit bedarfsgerechten Ressourcenverteilung von Schulen widmete. Dieses Thema war für uns interessant, da hier nochmal auf einer anderen Ebene der Frage nachgegangen wurde, inwiefern Ressourcen an Schulen verteilt werden können, um Talentförderung zu ermöglichen. Bedeutet mehr Geld gleich bessere Bildung? Inwiefern stehen Bildungschancen und Finanzierung im Zusammenhang? Kann eine steigende Bildungsungleichheit durch mehr Gelder entgegengewirkt werden? Diese und weitere anregende Punkte standen hierbei im Vordergrund und wurden eifrig diskutiert.
Leider fanden mehrere Veranstaltungen zeitgleich statt – Franziska und ich hätten gerne am World-Café und weiteren Denkstationen teilgenommen. Gegen Ende kamen alle Teilnehmenden der Konferenz nochmal im Hörsaal zusammen, um wichtige Impulse vom Tag zusammenzufassen und Vorschläge zu konkretisieren. Dieses Vorhaben konnte noch in einem anschließenden „meet-and-talk“ weiter diskutiert werden. Laut dem Staatssekretär Mathias Richter sollen Ideen für Projekte identifiziert und in einem Maßnahmenpaket umgesetzt werden.
Wir haben uns gefreut, bei der Ruhr-Konferenz teilgenommen zu haben, weil wir uns mit anderen Bildungsakteuren*innen über Talentförderung austauschen konnten und einen Eindruck darüber erhalten haben, wie stark das Potential des Ruhrgebiets ist, durch seine Talente zu einer Ruhr-Metropole heranzuwachsen. Die Konferenz haben wir als ein beeindruckendes Zeichen nach außen wahrgenommen, dass unsere Zukunft in unseren Talenten steckt. Weiterhin fanden wir es toll, dass wir an der Schnittstelle zur Landesregierung diskutieren konnten, wodurch wir auch Eindrücke und Statements vom Staatssekretär Mathias Richter einholen konnten. Wir bleiben gespannt!